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Der Kampf um die Erinnerung

 

Pressemitteilung

Der Kampf um die Erinnerung“ – Vorträge in Hofheim und Frankfurt

 

Am Donnerstag, 19. November 2020, 19.30 Uhr laden das Stadtmuseum Hofheim, das Bündnis „MTK gegen rechts“ und die Gesellschaft Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Main-Taunus-Kreis zu dem Vortrag „Der Kampf um die Erinnerung“ mit Prof. Dr. Hajo Funke, Berlin in die Stadthalle Hofheim, Chinonplatz 4, ein. Diese Veranstaltung gehört zum Begleitprogramm der Ausstellung „Hölle und Paradies. Der deutsche Expressionismus um 1918“ des Stadtmuseums Hofheim, Burgstr.11.

Anmeldung: CJZ MTK Tel. 06196 – 80 79 78 oder per Mail: cjz.mtk@gmx.de

 

Am Freitag, 20. November 2020, 19.00 Uhr lädt der DGB Frankfurt in Kooperation mit den Gesellschaften Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Frankfurt und Main-Taunus-Kreis zu dem Vortrag mit Prof. Dr. Hajo Funke „Der Kampf um die Erinnerung“ ein:

Saalbau Südbahnhof, Hedderichstr. 51, 60594 Frankfurt a.M.

Corona bedingt können hier nur 50 Anmeldungen entgegengenommen werden.

Anmeldung bitte bis 13.11.2020 an: DGB Frankfurt am Main (Mo-Fr 9.00 – 12.00 Uhr) Tel. 069-27300572) oder per Mail: frankfurt-main@dgb.de

Für Prof. Funke, Politikwissenschaftler und gefragter Experte der NSUAufarbeitung, ist der „Kampf um die Erinnerung“ ein entscheidendes Thema in der Auseinandersetzung mit Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Nationalismus. Er spannt seinen Vortrag von der Weimarer Republik über die Nachkriegserinnerung bis zur heutigen Situation und der Entwicklung zum Rechtsradikalismus und Nationalismus. Dabei sind für ihn drei Prozesse von entscheidender Bedeutung. Erstens: Die extreme Rechte um Götz Kubitschek, die Identitären unter Anführung von Martin Sellner und ihre Mitstreiter im völkischen »Flügel« der AfD fordern vehement eine Abkehr von deutscher Erinnerungspolitik, eine »Wende um 180 Grad« (Björn Höcke), und erklären sich »stolz auf die Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen« (Alexander Gauland). Zweitens: Die extreme Rechte bezieht sich ausdrücklich auf die Ideen der AntiDemokraten in der Weimarer Republik um Ernst Jünger und Carl Schmitt und damit auf die von Armin Mohler propagierte »Konservative Revolution«, die intellektuellen Wegbereiter der nationalsozialistischen Bewegung. Armin Mohler forderte bereits in den 1980er Jahren, die extreme Rechte solle die Menschen »in den Eingeweiden« bewegen, wie dies auf »vorbildliche« Weise die Nationalsozialisten getan hätten. Drittens: Immer entschiedener erklärt die Rechte die Muslime zu einer tödlichen Gefahr. Ihre Vertreter beschwören den »großen Austausch«: die »Auflösung der Völker« in Europa wie in den Vereinigten Staaten. Welche Gewaltbereitschaft sich heute mit dieser Verschwörungstheorie des »großen Austausches« verbindet, belegt nicht nur das Fanal von Chemnitz, wo das erste Mal seit 1949 eine Bundestagspartei mit den militantesten Vertretern der Rechten gemeinsame Sache gemacht hat. Mit brutaler Offenheit zeigt dies jüngst das Attentat von Neuseeland: Ein zur Nachahmung empfohlener tödlicher Akt der »Revolte gegen den großen Austausch«. Und ebenso das größte Massaker an Juden in der Geschichte der Vereinigten Staaten Ende Oktober 2018 in Pittsburgh. Für die Attentäter und ihre Ideologen ist das erst der Anfang. Die Rechte ist in ihrer Gewaltbereitschaft eine wachsende Gefahr für Deutschland und Europa, für die Werte der Menschenwürde und der Menschenrechte in aller Welt.


 


 


 

© Günter Pabst


 

Prof. i.R. Hajo Funke lehrte von 1993 bis zur Emeritierung 2010 am Institut für Politische Wissenschaften der Freien Universität Berlin. Sein Schwerpunkt liegt auf den Untersuchungen zu Rechtsextremismus und Antisemitismus in Deutschland. Von ihm erschienen zuletzt bei VSA: „Sicherheitsrisiko Verfassungsschutz. Staatsaffäre NSU: das V-Mann-Desaster und was daraus gelernt werden muss“ (2017), und „Der Kampf um die Erinnerung“ (2019).

Schwalbach, 07.10.2020/CJZ Main-Taunus/Günter Pabst


 


 


 


 


 


 


Veröffentlicht von carlo (carlo) am 28 Oct 2020
Zuletzt geändert am: 28 Oct 2020 um 3:16 PM


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