Bezug : Artikel: „Umzug mit etwas Wehmut“ Artikel im HK vom 01.12.2016

LESERBRIEF

Tempo 60

Landstrasse, kein Licht, kein Gehweg und der letzte Bus fährt um achtzehn Uhr.

Ein Beispiel für Integration von Geflüchteten im Main-Taunus-Kreis. Und ein weiterer Beweis für die falsche Entscheidung in der Tierversuchanstalt Kastengrund ein Flüchtlingslager einzurichten. Die Bedenken aus dem Team der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer beweisen dies ein weiteres Mal. Das Flüchtlingslager liegt im Niemandsland zwischen Hattersheim und Weilbach. Weitab von Infrastruktur wie Schulen, Kitas, Einkaufsmöglichkeiten, Freizeitmöglichkeiten, Vereinstreffpunkten. Die Gegend wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Die zukünftigen Bewohner werden sich auf lange Zeit einrichten müssen. Denn sie bekommen zwar ein Auszugsrecht nach erfolgreicher Asylbewerbung aber sicher keine Wohnungen. Die sind nicht vorhanden und werden auch nicht gebaut. So jedenfalls die derzeitige Situation. Was bleibt? Sie werden zu Obdachlosen erklärt und bleiben in ihrem Vierbettzimmer. Nicht kurzzeitig, sondern lange Zeit, Jahre.Verhältnisse, die das Gegenteil von Integration bewirken. Alleine die Anzahl der Geflüchteten „Platz für rund 640 Personen“ widerspricht allen Empfehlungen von Flüchtlingsorganisationen. Aber, so Kreisbeigeordneter Johannes Baron „mit dieser Unterkunft haben wir die Möglichkeit, genügend Plätze für Asylbewerber im Main-Taunus-Kreis zu schaffen“. Flüchtlingsschließfächer die baurechtlich keine Wohnungen sind und durch Umbauten keine werden können. Das Geld für weitere Umbauten würde besser in Wohngebäude fliessen. Aber sozialer Wohnungsbau kommt im Premiumkreis MTK kaum vor. Der Kreis und seine Kommunen brauchen nicht genügend „Plätze für Asylbewerber“ sondern genügend Wohnungen für seine Bewohner.

Carlo Graf

Unterstützer der Wählergemeinschaft die LINKE-MTK

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