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Bezug : Artikel: „Linke fordert Mieterschutz“, aus Rhein-Main vom 03.02.2021

LESERBRIEF

Mieten rauf!

Die Mietpreisbremse soll, wörtlich genommen, die Mietkosten bremsen. So jedenfalls die Absicht der Hessischen Landesregierung die Ende November eine neue Mieterschutzverordnung beschlossen hat.

Wer ist dagegen? Die Immobilienwirtschaft, Wohnungsbauunternehmen, die ganze Branche die von Mieterhöhungen profitiert.

Aber auch die Bürgermeister von Hattersheim und Hofheim machen da nicht mit. Der Hattersheimer Bürgermeister Schindling weiß das auch zu begründen. Der Durchschnittspreis der städtischen Hawobau liege bei unter sieben Euro pro Quadratmeter (dabei sind auch alte günstige Mietverträge und Wohnungen in Sozialbindung). Das ist doch schon mal ein Grund nicht zu bremsen. Die Wohnungsmieten sind also zu billig. Und weil das so ist „haben wir als Stadt unsere Fürsorgepflicht gegenüber den Mieterinnen und Mietern erfüllt“ so Herr Schindling. Erfüllt heisst für ihn: Jetzt muss sich was ändern.

Dabei hat Herr Schindling keinerlei Pflicht erfüllt. Die Gebäude und das Mietniveau hat er von seinen Vorgängern sozusagen geerbt. Er ist der erste CDU-Aufsichtsratsvorsitzende der Hattersheimer Wohnungsbaugesellschaft (Hawobau). Was seit seinem Amtsantritt gebaut wurde sind Luxus-Eigentumswohnungen und Mietwohnungen im MTK Preisniveau, aber keine Sozialwohnungen. Und auf die „Preisgestaltung von Investoren „will er keinen Einfluss nehmen“. Dies alles und die Weigerung die neue Mieterschutzverordnung anzuwenden, lässt nur einen Schluss zu.Schindling will - Mieten rauf in Hattersheim.

Carlo Graf

Hattersheim den 03.02.2021

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