Bezug : Presseartikel „Die Demokratie liegt darnieder“ vom 29.07.2017, Höchster Kreisblatt

LESERBRIEF

Die Retter der Demokratie.

Gernot Laude, Direktkandidat der Partei „Aus für Demokraten“ Kürzel AfD, hat sein Interview als Wahlkämpfer gegeben. Und beweist auch sofort was Demokratie ist. Nämlich keine Demonstrationen gegen die AfD. „Zwei Mal wurde versucht, uns das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit durch Demos zu nehmen“.

Merkwürdig, alle wissen, dass es ein Grundrecht auf Demonstrationen gibt, nicht so Herr Laude. Sieht so sein Demokratieverständnis aus? Ist das „bürgerlich, freiheitlich und konservativ“ wenn ja, danke nein.

Dann beschäftigt er sich mit, wie sollte es anders sein, Flüchtlingen und Kriminalität. „Mehr als die Hälfte der hessischen Gefängnisinsassen spricht kein Deutsch“. Frei nach Justizministerin Eva Kühne-Hörmann, dass jeder Zweite „unzureichend deutsch“ spricht. Das ist nicht neu, sondern bekannt, dass Jugendliche, männlich ohne ausreichende Bildung, eher zu Straftaten neigen. Übrigens betrifft das alle Jugendlichen und übrigens sind kriminelle Handlungen nicht auf den Personenkreis beschränkt, der in Haft sitzt.

Ich kann mir vorstellen, dass bestens ausgebildete, bestens deutsch sprechende Wirtschaftsbosse und deren Helfer Ministerien Verwaltungen durchaus zu ganz anderen kriminellen Handlungen neigen. Hier geht nicht um dreimal Schwarzfahren oder eine Flasche Alk unter die Jacke stecken und erwischt werden.

Eine kürzliche Studie der ICCT (International Council on Clean Transportation - Internationaler Rat für sauberen Verkehr) rechnet für das Jahr 2015 28.500 vorzeitige Todesfälle durch Stickoxide aus Dieselabgasen in der EU hoch. Demnach entfallen rund 11.400 Todesfälle auf den Zusatzausstoß infolge nicht eingehaltener Abgasgrenzwerte. Kriminelle Handlungen in großem Maßstab.
Leider muss ich davon ausgehen, dass die dafür Verantwortlichen – ausgestattet mit guter Bildung und bestem Deutsch – deswegen nicht in Gefängnissen landen werden. Sie arbeiten an der kapitalistischen Profitschöpfung und da sind sie unverzichtbar.
Auch für die AfD die das Stuttgarter Urteil gegen die Stickoxidbelastung auf eine „durch Lobbyismus getriebene Hexenjagd“ der Deutschen Umwelthilfe zurückführt. Die AfD ist für kollektive Atemwegserkrankungen und daraus resultierende Todesfälle durchaus wählbar, allerdings nicht für Demokraten.

Carlo Graf

Unterstützer der Wählergemeinschaft die LINKE MTK

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