hier lesen, was andere gern verschweigen würden:
:
Rosa Luxemburg- Karl Liebknecht

„Die letzten Jahrzehnte des 19. Jahrhun-
derts hatten zu den friedlichsten der euro-
päischen Geschichte gehört. ... In Europa
herrschte Gleichgewicht, und außerhalb
Europas herrschte England.“ (Sebastian
Haffner) Aber der deutsche Kaiser und die
Reichsführung wollten einen „Platz an der
Sonne“, glaubten „Deutschlands Zukunft
liege auf dem Wasser“, wollten in Europa
herrschen und Kolonien besitzen: „Viel
Feind G viel Ehr“!
Sie drängten 1914 die Donaumonarchie in
den Krieg, überfielen Belgien und handel-
ten sich die Kriegserklärung Englands ein,
torpedierten 1916 alle Hoffnungen auf ein
Kriegsende, erklärten 1917 den unbegrenz-
ten U-Boot-Krieg und provozierten damit
den Eintritt der USA in den Weltkrieg.
Sie litten unter derartigem Realitätsverlust,
dass sie nach der verlorenen Frühjahrsof-
fensive 1918 weiter auf „Siegfrieden“ setz-
ten, bis Militärdiktator Ludendorff Ende
September 1918 aufgab und sich kurz dar-
auf nach Schweden absetzte. Als die Admi-
ralität Ende Oktober ein Himmelfahrts-
kommando ins „nasse Grab“ befahl, meu-
terten die Matrosen in Wilhelmshaven und
Kiel. Die Novemberrevolution hatte be-
gonnen ...
Sie war ein Aufbruch, ein sich Aufbäumen
gegen die herrschenden Klassen und ihre
mörderische Politik, die weltweit 17 G 20
Millionen Todesopfer forderte, davon 2
Millionen in Deutschland, wobei damit die
Verheerungen dieser „Urkatastrophe des
20. Jahrhunderts“ nicht annähernd be-
schrieben sind. Matrosen, Soldaten und
Arbeiter waren im November 1918 noch
bewaffnet G und sie hatten genug von den
alten Eliten. Sie wollten das allgemeine
Wahlrecht, die Sozialisierung, die Zerschla-
gung des Militarismus. Sie wollten die alten
Herrschaftsstrukturen überwinden und
eine friedliche, selbstverwaltete und sozial
gerechte Gesellschaft aufbauen.
Wie in seinem Buch so bettet Klaus Gietin-
ger im Vortrag die Geschehnisse der No-
vemberrevolution und der ihr folgenden
Wochen in ein historisches Panorama von
den letzten Kriegswochen bis in den Mai
1919 ein.
„Insgesamt handeet es sich um eine durch
und durch runde, poeitisch zentrierte Dar-
steeeung, die trotz der komplexen Entwick-
lung jener Zeit vergleichsweise knapp ge-
halten ist. Sie beruht auf einer breiten
Durchsicht vieler neuer Arbeiten, wobei das
erwähnte Buch von Mark Jones* besonders
zu erwähnen ist, und vor allem auf eigenen
Forschungen des Autors, insbesondere im
Zusammenhang mit der Ermordung Rosa
Luxemburgs und Karl Liebknechts.
Somit ist
dieses Buch für alle, die an einem kompak-
ten Überblick interessiert sind, äußerst zu
empfehlen.“
Dr. Reiner Tosstorff in www.sozonline.de
*„Am Anfang war Gewalt“, Berlin 2017
Der Film „Rosa Luxemburg“
Am 15. Januar 1919 wurden die revolutio-
nären Sozialisten Rosa Luxemburg und Karl
Liebknecht heimtückisch von Soldaten der
Garde-Kavallerie-Schützen-Division in Ber-
lin ermordet. Aus diesem Anlass zeigt die
Caligari FilmBühne Margarethe von Trottas
Porträt der radikalen Friedenskämpferin
Rosa Luxemburg.
Daniel Olbrychski, Barbara Sukowa
„Als ich anfing, von ihr und über sie zu le-
sen, ihre poeitischen Schriften und die um-
fangreichen Biografien, die es inzwischen
gibt, musste ich vor ihr zurückweichen.
Mein erstes Zutrauen war eingeschüchtert
von ihrem Werk und Wirkung als mitrei-
ßende Rednerin, als begabte Pädagogin,
als poeitische Journalistin und Schriftstelle-
rin, die ihre Gedanken klar, einfach und
einprägsam formulieren konnte.“
Margarethe von Trotta
Mittwoch, 16. Januar 2019, 16.30 Uhr
Caligari FilmBühne, Marktstraße 9,
Eintritt 7 €, ermäßigt 6 €Klaus Gietinger, geb. 1955, ist Sozialwissen-
schaftler, Drehbuchautor und Regisseur. Er
schrieb und inszenierte diverse „Tatort“-Filme.
und
Buchhandlung Büchergilde
Wiesbaden
Klaus Gietinger
Seit den 1990er Jahren forschte Gietinger zum
Thema der Novemberrevolution. Er schrieb
„Der Konterrevolutionär. Waldemar Pabst G
eine deutsche Karriere“ (2009) und „Eine Lei-
che im Landwehrkanal. Die Ermordung Rosa
Luxemburgs“ (1995, 2009, Neuausgabe 2018).
Im Januar 2018 wurde der von ihm und Margot
Overath unter Mitarbeit von Jürgen Soukup
gedrehte Dokumentarfilm „Wie starb Benno
Ohnesorg G Der 2. Juni 1967“ für den Grimme-
Preis 2018 nominiert. Klaus Gietinger lebt in
Saarbrücken.
„November 1918
Der verpasste Frühling
des 20. Jahrhunderts“
270 Seiten, erschienen im März 2018, 18 € anschließend Diskussion
»Klaus Gietinger gibt einen konzentrierten
Überblick über die wesentlichen Etappen
der revolutionären Nachkriegskrise, die zu
Unrecht auf ihren Auftakt von Anfang No-
vember 1918 verkürzt wird.«
Karl Heinz Roth Donnerstag, 17.01.2019
19.30 – 21.30Uhr
Georg-Buch-Haus
V.i.S.d.P. Dr. M. Forßbohm, Herderstraße 31, 65185 Wiesbaden
Wellritzstraße 38 a, Wiesbaden
Eintritt frei


Veröffentlicht von carlo (carlo) am 13 Jan 2019
Zuletzt geändert am: 13 Jan 2019 um 11:56 AM


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