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LESERBRIEF

Wohnungsmangel – vergrößern

Acht Wohnungen in Hattersheim sind bereits entmietet. Weitere sollen folgen.

die langjährigen Mieter (Familien), mit Mietvertrag und bezahlbaren Mieten, mussten sich sicher sein, keine Kündigungen zu erhalten. Warum auch? Sie hatten akzeptiert in einem Gewerbegebiet zu leben. Niemand wäre es eingefallen sich über Störungen aus den benachbarten Gewerbebetrieben zu beschweren oder gar zu klagen.

Warum? Weil allen Mietern klar ist, wo und unter welchen Umständen, sie hier leben müssen. Im Main-Taunus-Kreis, bekannt für Verlärmung entlang der Mainschiene. Da ist man ganz anderes gewohnt. Und ist verpflichtet dies zu erdulden.

Denn Fluglärm ist amtlich zugelassen, weil von öffentlichem Interesse. Dagegen geht es im Entmietungsgebiet zivilsiert zu. Und deshalb ist das Argument des Kreisbauamtes und der Hattersheimer Stadtverwaltung sehr dünn, eigentlich schon lächerlich. Mieter könnten klagen und Gewerbetreibende könnten sich eingeschränkt fühlen. Hat seit vierzig Jahren niemand gemacht.

Aber: Die Stadtverordneten haben einen neuen Bebauungsplan verabschiedet der 2013 Gültigkeit erlangt hat. Ziel, die illegale Nutzung durch Wohnen zu bekämpfen.

Hätten die Volksverteter/innen nur einen Augenblick darüber nachgedacht, dass sie damit Wohnraum vernichten, die Wohnungsnot vergrößern und viele Mieter in die aussichtslose Lage versetzen, vergleichbare Wohnungen zu finden. Dann hätten sie die Tatsachen zu Kenntnis nehmen und aus dem Gewerbegebiet ein Mischgebiet machen können. Weil die Stadtverordneten aber wohl nicht bereit waren, sich mit den Gegebenheiten vor Ort zu befassen, vernichten sie jetzt Wohnraum.

Die wohnungspolitische Katastrophe abzuwenden hieße: Den Bebauungsplan ändern und den Nochbewohnern einen weiteren Aufenthalt sichern.

Carlo Graf

Unterstützer der Wählergemeinschaft DIE LINKE MTK

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