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Letzte Änderung:
24. September 2012 00:15:51

Planfeststellungsverfahren B 519 Hofheim


Unter dem Vorbehalt, dass eine neue, die tatsächlichen Planungsabsichten der Stadt Hofheim widerspiegelnde Verkehrsuntersuchung zu keinen grundlegend neuen Erkenntnissen führt, lehnt DIE LINKE.Ortsverband Hofheim die im Planfeststellungsverfahren befindliche Verlegung der B 519 Umgehung Hofheim ab.

Begründung:
1.    Wo kein Durchgangsverkehr ist, braucht man auch keine Umgehungsstraße. Daher liegen die Planungen für eine „Verlegung B 519 Umgehung Hofheim“ schon vom Ansatz her daneben. Denn der zusammengewachsene Siedlungsraum Hofheim/Kriftel hat bereits eine Umgehungsstraße, die derzeit sogar von vier auf sechs Spuren ausgebaut wird: Die A 66. Und diese bereits bestehende Umgehungsstraße A 66 wird, insbesondere wenn die Bauarbeiten am Krifteler Dreieck endlich abgeschlossen sein werden, auch ausgezeichnet angenommen: Gerade mal 100 Kfz/24h werden dann noch nach den Prognosen der Verkehrsplaner Hofheim in Nord-Süd-Richtung durchqueren.
2.    Sollte diese zweite Umgehungsstraße, die B 519 neu, jedoch wie geplant gerade mal 1000 Meter parallel zu dieser bestehenden Ortsumgehung. der A 66, gebaut werden, dann holen wir uns erst den Durchgangsverkehr von der Autobahn in unsere Wohngebiete: 4.400 Kfz/24h werden dann nach den Prognosen zusätzlich als reiner Durchgangsverkehr mitten durch Hofheim/Kriftel rollen. Ihre Abgase werden ausgerechnet dort besonders stark konzentriert sein, wo unsere Schulkinder und Sportler „in frischer Luft“ trainieren: An den Tunnelmündungen hinter den Toren des Krifteler Sportplatzes.
3.    Da schon heute der Verkehr auf der B 519 fast ausschließlich Ziel- und Quellverkehr, also „hausgemacht“ ist, führt eine Verlegung der B 519 auch nicht zu einer Verkehrsreduzierung in Hofheim und Kriftel, sondern nur zu einer Verkehrsverlagerung. Einige Straßenzüge, etwa der Schmelzweg und die Rheingaustraße, werden entlastet, andere, etwa die Zeilsheimer Straße und die Wohnstraßen zwischen Rheingaustraße und B 519 neu, werden zusätzlich belastet.
4.    Bei dieser Umverteilung der Verkehrsströme ist unter dem Strich kein eindeutig positiver Effekt zu erkennen. Dem riesigen finanziellen Aufwand für die neue Trasse (ca. 45 Mio. €), den hohen Folgekosten (Tunnel und Brücke), dem Flächenverbrauch, der Trennwirkung und der Verschandelung der Landschaft stehen in der Summe keine entsprechenden Entlastungen der Wohngebiete gegenüber. Die Abnahme des Verkehrs wird nirgendwo als verminderte Lärmbelastung hörbare sein. Diese Planung entspricht der Philosophie der Verkehrsplanung der 60er Jahre, aus der sie auch stammt: „Geradeaus und durch!“. Heutzutage gibt es problemgerechtere Verbesserungsmöglichkeiten der Hofheimer Verkehrsprobleme.
5.    Bei den von den Planern im Planfeststellungsverfahren B 519 neu errechneten Zahlen über die zukünftig zu erwartenden Verkehrsbelastungen wurde das größte verkehrserzeugende Planungsvorhaben der Stadt, das Chinon-Center, absichtlich nicht mit aufgenommen. Die in den Verkehrsuntersuchungen berechneten Veränderungen der Verkehrsbelastungen der Straßen vor allem in der Hofheimer Innenstadt sind somit als Entscheidungsgrundlage unbrauchbar. Denn diese Zahlen entsprechen nicht den erklärten Planungsabsichten der Stadt Hofheim auf ihrem Chinonplatz, welche durch einen schon lange rechtskräftigen Bebauungsplan dokumentiert werden. Auf Grundlage dieses Bebauungsplans ist bekanntlich vor kurzem von dem Investor MIB ein Bauantrag für dieses Einkaufszentrum eingereicht worden. Die insbesondere auch von der Hofheimer Bürgermeisterin begrüßte Möglichkeit, in diesem Planfeststellungsverfahren das Für und Wider dieser Straßenplanung abwägen zu können, wird unmöglich, wenn der Öffentlichkeit dabei bewusst falsche Zahlen über die zukünftigen Verkehrsbelastungen präsentiert werden. Da somit eine falsche Planungsgrundlage für diese Straßenplanung gewählt wurde, müssen die Verkehrsuntersuchungen wiederholt bzw. ergänzt werden.
6.    Eine abschließende Beurteilung der vorgelegten Verkehrsplanung kann daher erst dann abgegeben werden, wenn im Planfall 2020 auch von den dann tatsächlich vorhandenen Verkehrsverhältnissen ausgegangen wird.

Der Ortsverband DIE LINKE. Hofheim               
10.11.08

s. auch Redebeitrag von Beate Ullrich-Graf (Wählergemeinschaft Die Linke) im Kreistag: "Hier soll ein Monstrum gebaut werden."
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